Der Utilitarismus ist eine Form des Konsequentialismus. Im Konsequentialismus werden Handlungen ausschließlich an Hand ihrer (zu erwartenden) Folgen bewertet. Besonderes Merkmal des Utilitarismus ist die Fokussierung auf subjektive Folgen wie angenehme oder unangenehme Empfindungen (Jeremy Bentham) oder die Erfüllung von Wünschen (Peter Singer). Der Utilitarismus ist universalistisch, d.h. die berücksichtigten Personen (bei Singer auch höhere Tiere) werden grundsätzlich nicht auf bestimmte Teilgruppen der Menschheit (Kommune, Land, Kontinent) eingeschränkt.
Aufgabe:
a) Nenne die Folgen, die in den folgenden Fallbeispielen für die Bewertung von Handlungen herangezogen werden.
b) Vergleiche die in den Fallbeispielen angeführten Folgen: Worin unterscheiden sie sich?
c) Werden mögliche Folgen hinreichend in die Bewertung einbezogen? Nimm dazu Stellung.
d) Nenne mögliche Schwierigkeiten bei der Bewertung von Folgen.
Fallbeispiele:
1) Wir sollten bei unserer Party einen Grill für Fleisch und Würstchen aufstellen, denn dies steigert das Wohlbefinden unserer Gäste.
2) Die Politik sollte sich für eine ressourcenschonende Materialverarbeitung einsetzten, denn die kommenden Generationen werden sonst viel weniger Ressourcen für ihren Wohlstand und damit für ihr Wohlbefinden zur Verfügung haben.
3) Nadine sollte die Abtreibung durchführen, weil sie sonst auf ihr Studium verzichten muss.
4) Organspenden sollten im Todesfall verpflichtend sein, da dadurch das Leben vieler Menschen gerettet werden kann.
5) Wir sollten keinen Krieg im Nahen Osten beginnen, weil das Risiko zu groß ist, dass der Krieg das betroffene Land ins Chaos stürzt.